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Pressemitteilung

ÖDP zum internationalen Tag des freien Sonntags: "Wir dürfen uns nicht selbst berauben!"

NÜRNBERG / Anlässlich des internationalen Tags des freien Sonntag legte der Nürnberger ÖDP-Stadtrat Thomas Schrollinger ein wiederholt deutliches Plädoyer für den "uneingeschränkten Schutz eines hohen Kulturgutes" ab. Schrollinger bedauert es, dass sich die Mehrheit im Stadtrat im Februar für eine Ausweitung der verkaufsoffenen Sonntage ausgesprochen hatte. "Es ist nicht nachvollziehbar, warum hier in der Südstadt vom bisherigen Konsens über zwei Sonntagsöffnungen abgewichen werden soll. Durch diese Sonderregelung kommt nun die Erweiterung der Sonntagsöffnungen durch die Hintertür", so der Ökodemokrat. "Es ist ja noch nicht so lange her, da haben die Verfassungsrichter dem Schutz unserer Sonntagskultur den nötigen Vorrang eingeräumt. Sie setzten Ende letzten Jahres ein deutliches Signal gegen den schleichenden Verlust gesellschaftlich vereinbarter Ruhezeiten. Die zunehmende Ökonomisierung aller Lebensbereiche, der ständige Drang, dem Kommerz auch noch den letzten freien Tag in der Woche zu opfern, ist eine besorgniserregende Entwicklung. Es wird vielfach unterschätzt, wie wichtig der freie Sonntag für eine gesunde Gesellschaft ist. Wir brauchen dieses offene Zeitfenster zur Pflege unserer sozialen Beziehungen - ob in der Familie oder im Freundeskreis. Die Wurzel des freien Sonntags liegt zwar weit in der jüdisch-christlichen Tradition. Aber nach wie vor ist diese planbare Freizeit eine unverzichtbare Säule unseres gesellschaftlichen Miteinanders über alle Grenzen hinweg. Der Mensch ist keine Maschine!" so Schrollinger. "Ich unterstelle niemandem in Nürnberg, den freien Sonntag bewusst torpedieren zu wollen. Aber ich wehre mich auch gegen den Versuch, die Sonntagsöffnung als überfällige Befreiung von einem lästigen Zwang zur Konsum-Askese zu verkaufen. In Wirklichkeit verkaufen wir dabei unsere Freiheit vom Zwang, täglich konsumieren zu müssen. Wir dürfen uns dieser Freiheit nicht selbst berauben!" Die ÖDP setzt sich dafür ein, auf alle Fälle den Sonntag als religiösen und traditionellen Ruhetag verkaufsfrei zu halten und entsprechend gesetzlich zu schützen. "Gerade bei den zunehmenden Belastungen im Arbeitsalltag braucht es wenigstens einen Tag in der Woche, der unter dem Zeichen von Erholung und Gemeinschaft stehe. Diese wertvolle Zeit darf nicht kurzsichtig einseitig ökonomischen Erwägungen geopfert werden. Gerade unsere Familien brauchen diesen Fixpunkt: Während der Woche ergeben sich in einem Familienalltag durch die vielen Ansprüche in Schule und Beruf immer weniger Kontaktmöglichkeiten. Der arbeitsfreie Sonntag ist deswegen wichtiger denn je. Mit Ideen von vorgestern, alles dem grenzen- und maßlosen Konsum zu opfern, lässt sich keine familien- und menschenfreundliche Gesellschaft entwickeln," so der Nürnberger Diplomtheologe.

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