Antrag im Stadtrat Nürnberg für Verbot der neuen Zähler
Die ÖDP Kornburg wehrt sich aktiv gegen die zwangsweise Einführung der digitalen Funkwasserzähler in Kornburg und im Bereich des Wasserzweckverbands Schwarzachgruppe. Bei einer Informationsveranstaltung im Biergarten des Gasthauses „Grüner Baum“ in Kornburg haben sich mehr als 100 Menschen für die neuen Zähler interessiert. Der Wasserzweckverband war durch die beiden Vorsitzenden, den Geschäftsführer und einen Mitarbeiter des Herstellers vertreten.
Die neuen Zähler sind zwar grundsätzlich zugelassen, werfen aber an vielen Punkten Probleme auf. Erstens: Für das Modul mit dem Sender, dem Datenspeicher und der Ablese-Einheit werden wertvolle Ressourcen verbraucht und landen in einigen Jahren als Sondermüll in der Umwelt. Der Hersteller bestätigte, dass es sich um ein in Kunstharz eingegossenes Modul mit zwei Lithium-Thionylchlorid-Batterien handelt. Im Vergleich zu den alten Zählern schneiden die neuen Geräte folglich ökologisch desaströs ab.
Zweitens: die neuen Zähler senden Tag und Nacht an jedem Tag im Jahr Mikrowellenstrahlung aus. Einziger Kommentar der Verbandsspitze und des Herstellers: wir halten die Grenzwerte ein. Die gesundheitlichen Gefahren interessieren offensichtlich niemanden, dabei wurde von Frau Strobelt-Lockenvitz klar gezeigt, dass die Strahlung negative Auswirkungen auf den menschlichen Organismus hat. Je mehr man davon abbekommt, desto schädlicher ist es für den Körper. In dicht bebauten Gebieten mit Reihenhäusern wird man aber zukünftig zu jeder Tages- und Nachtzeit der Strahlung von Dutzenden dieser neuen Geräte ausgesetzt sein.
Drittens: das Versenden von persönlichen Daten ist aus Gründen des Datenschutzes sehr bedenklich, wie Sanitärmeister Werner Fischer erläuterte. Deshalb hat der Gesetzgeber das Recht eingeräumt, dem permanenten Versand der persönlichen Verbrauchsdaten zu widersprechen.
Im Bereich Wirtschaftlichkeit könnten die neuen Zähler tatsächlich mithalten, denn die Zerstörung der Umwelt bei Herstellung und Entsorgung der Geräte ist für uns kostenlos. Aber das gilt nur dann, wenn die neuen Geräte wirklich 12 Jahre funktionsfähig sind. Ob hier der Hersteller das Risiko trägt oder der Zweckverband werden wir noch in Erfahrung bringen.
Inga Hager (ÖDP) Mitglied des Nürnberger Stadtrates war bei der Veranstaltung dabei. Sie hat inzwischen im Stadtrat den Antrag gestellt, die überflüssigen und ökologisch wie gesundheitlich schädlichen Zähler auf dem Gebiet der Stadt Nürnberg zu verbieten.
Bis zu der Entscheidung darüber sollte man zumindest auf der Abschaltung des Funkmoduls bestehen, falls der Zweckverband den neuen Zähler einbaut.