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Pressemitteilung

ÖDP fordert bei Neugestaltung des Hauptmarktes: "Bürgerwunsch nach mehr Grün ernst nehmen!"

Mahnmal zu Bücherverbrennung und Judenpogrom soll mit ins Konzept Weg für die Fahrradquerung soll endlich frei gemacht werden

NÜRNBERG / Die ÖDP fordert im Zusammenhang mit der Neugestaltung des Nürnberger Hauptmarktes den "eindeutigen Bürgerwunsch nach mehr Grün ernst zu nehmen". ÖDP-Stadtrat Thomas Schrollinger: "Das letztjährige WISO-Forschungsprojekt ´Sommer in der Stadt´ kam zu dem Ergebnis, dass sich 76,8 % der Befragten mehr Grünflächen und Bäume am Hauptmarkt wünschen. Das Gleiche fordern Bürgerinnen und Bürger in zahlreichen Leserbriefen und Reaktionen auf die preisgekrönten Entwürfe, die für den neuen Hauptmarkt leider wieder nicht mehr als eine gepflasterte Funktionsfläche vorsehen." Während Schrollinger den Siegerentwurf für den Obstmarkt als sehr gelungen einschätzt, bemängelt er die Entscheidung des Preisgerichts beim Hauptmarkt als "zu zaghafte Konservierung des bestehenden Status Quo." Eine flexible Nutzung des Hauptmarktes sei auch mit einer dezent platzierten Baumgruppe flexibel nutzbar: "Der deutliche Ruf nach einer Begrünung des Hauptmarktes darf doch nicht einfach in den Wind geschlagen werden. Auch wenn der klassische mittelalterliche Platz meist keine Bäume kannte, dürfen wir unsere heutigen enormen klimatischen Herausforderungen in den Innenstädten nicht einfach aus historischen Gründen ausblenden. Ohne lebendige Schattenspender bleibt der Hauptmarkt zunächst eine Steinwüste," so Schrollinger. Zudem dürfe nicht vergessen werden, dass der Platz in einem sehr dunklen Kapitel Nürnbergs entstanden sei. Unter dem Pogrom Kaiser Karls IV. kam es dort 1349 zur Eliminierung des gesamten Nürnberger Judenviertels, bei dem fast 600 Menschen getötet wurden. "Haupt- und Obstmarkt sind die Relikte dieses schrecklichen Ereignisses. Und dazu braucht es an Ort und Stelle ein Mahnmal, das sowohl an die Schreckenstaten der älteren wie der jüngeren Stadtgeschichte erinnert. Es braucht ein dauerhaftes öffentliches Zeichen, das sowohl an das Judenpogrom als auch an die schändliche Bücherverbrennung im Nationalsozialismus erinnert." Der ÖDP-Stadtrat hat sich bereits im Januar in einem eigenen Stadtratsantrag für ein Mahnmal zur Erinnerung an "Verbrechen an Mensch und Kultur" im Gesamtensemble Haupt- und Obstmarkt ausgesprochen. Auch die seit Jahren geforderte Fahrradquerung des Hauptmarktes sei bislang völlig ausgeblendet: "Wenn wir schon Hand an die Neugestaltung des Hauptmarktes anlegen, dann sollte doch auch dieser lang ersehnte Wunsch der Bürger endlich in die Tat umgesetzt werden. Was in vielen anderen Städten längst problemlos möglich ist, muss doch auch in Nürnberg möglich sein." Auch hierzu hatte sich Schrollinger bereits vor drei Jahren in einem Antrag für die allgemeine Freigabe des Hauptmarktes für Fahrradfahrer ausgesprochen.

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