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Pressemitteilung

"Nürnberger Erinnerungsstätten dürfen nicht für Nazi-Propaganda missbraucht werden!"

ÖDP Nürnberg ruft BürgerInnen auf zur Teilnahme an Kundgebungen am kommenden Wochenende

NÜRNBERG / Eine ungarische Delegation des militanten und in Deutschland verbotenen internationalen Neonazi-Netzwerk „Blood & Honour“ macht eine Reisetour zu vielen ehemaligen Stätten des NS-Regimes in Bayern und Österreich. So haben sie u. a. auch schon in Braunau am Inn, dem Geburtsort Adolf Hitlers Station gemacht. In Nürnberg scheint auch eine Übernachtung und der Kontakt zu lokalen Vertretern der Naonaziszene vorgesehen zu sein.
Blood & Honour ist ein internationales Neonazi-Netzwerk, dass immer wieder Rechtsrockkonzerte organisiert, mit Liedern, die mit besonders brutalen Texten zum Hass und Gewalt gegen Juden, Sinti und andere ethnische Minderheiten aufrufen. „Blut und Ehre“ wurde im 3. Reich auf das Koppelmesser der HJ-Jugend geschrieben, die Parole ist in der deutschen Sprache strafbar, in ihrer englischen Übersetzung allerdings nicht.
Die Blood & Honour - Bewegung war maßgeblich an der Organisation des rechten Terrornetzwerkes „NSU“ beteiligt. Die beiden NSU-Terroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt wiesen enge Verbindungen zu diesem Netzwerk auf und organisierten in den 90-er Jahren auch Konzerte für diese Bewegung.

Eilin Herrmann, stellvertretende Kreisvorsitzende der ÖDP Nürnberg und Leiterin dieser Veranstaltungen in Kooperation mit dem Bündnis Nazistopp: „Es ist unerträglich, dass solche militanten Gruppierungen ungehindert zu solchen erinnerungsträchtigen Stätten der Nazi-Vergangenheit in Nürnberg reisen können und dort ihre menschenverachtenden Ideologien wieder nach 70 Jahren ungehindert verbreiten können. Ich habe selbst persönlich mit einigen Opfern des NS-Regimes gesprochen, unter anderem auch im Dokumentationszentrum und mir ihre schrecklichen Erlebnisse angehört, die manche als Kinder erlebt haben. Angesichts dessen ist es besonders barbarisch, dass solche Gruppierungen hier wieder ungehindert Angst und Schrecken verbreiten dürfen," so Herrmann.

Eine Bewegung, die diesen Massenmord an Millionen von Menschen noch propagiere, verherrliche und gezielt zu Gewalt an anderen Menschen und zu einem Rassenkrieg aufrufe, habe bei diesen Stätten der Erinnerung nichts verloren. Ansonsten hätten diese ihren Sinn zum mahnenden Gedenken verloren und würden wieder für Nazi-Propagandazwecken missbraucht.
"Solchen militanten rechtsextremistischen Delegationen sollte der Zutritt zu gewissen Einrichtungen verwehrt werden. Das gebietet schon der Respekt gegenüber den Opfern der Nazidiktatur! Ich unterstütze die Forderungen nach einem Einreiseverbot dieser militanten und gefährlichen Nazigruppierung. Die ÖDP Nürnberg bittet deshalb alle Nürnberger Bürgerinnen und Bürger zu zeigen, dass wir uns mit den Opfern des NS-Regimes solidarisieren und dass solche menschenverachtenden Ideologien in unserer Stadt nichts mehr zu suchen haben.“
 
Die beiden Kundgebungen unter dem Motto „Für Menschenwürde - gegen den Besuch der faschistischen Gruppierung Blood & Honour“ finden statt am Freitag den 14. August ab 13:30 vor dem Dokuzentrum Reichsparteitagsgelände (Bayernstr. 110) und am Samstag, den 15. August ab 9:30 vor dem Memorium Nürnberger Prozesse (Bärenschanzstr. 72).

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