Pressemitteilung
NorisBiking auf dem Frankenschnellweg
Pressemitteilung der Anmelder und Versammlungsleiter
Am Samstagnachmittag wird von 16 bis 20 Uhr wegen der Großkundgebung NorisBiking der Frankenschnellweg zwischen der Jansenbrücke und der Rothenburger Straße in beide Richtungen für den Autoverkehr gesperrt. Der südliche Fahrstreifen in Richtung Hafen wird für den Aufbau von Bühne und Infoständen bereits ab 15 Uhr nicht mehr befahrbar sein und bis voraussichtlich 21 Uhr gesperrt bleiben. Der Anmelder der Demonstration, Ludwig Hager (Kreisverbandsvorsitzender der ÖDP Nürnberg) und die beiden Versammlungsleiter Detlef Pauly und Andreas Günzel bitten um Verständnis für die durch die Ausübung des Grundrechtes der Versammlungsfreiheit entstehenden Belästigungen, für Stauungen und Umwege.
Ludwig Hager meint: „auch wenn man für diese Stunden viele fröhliche Menschen auf dem Frankenschnellweg sehen wird und man den Eindruck gewinnen könnte, es handelte sich um eine große Party, so ist doch die Intention ganz klar politisch: der Kampf für eine lebenswerte Stadt, speziell zu den Themen kreuzungsfreier Ausbau des Frankenschnellweges und das Norisringrennen, auch wenn dieses heuer erst eine Woche später stattfindet.“ Beide Themen betreffen den Umgang der Stadt mit dem motorisierten Individualverkehr. Hager: „Wir fordern sowohl das Ende der lautstarken Automobil-Werbeveranstaltung Norisringrennen als auch eine Abkehr von der Idee der autogerechten Stadt. Stattdessen wollen wir eine Stadt, die den Menschen gerecht wird, also mehr Berücksichtigung der Belange des Gemeinwohles, von Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Gesundheit, Kindern, Klimaresilienz, Bildung, Armut... Unsere Stadt hat einfach Besseres verdient als immer immer mehr fahrende und herumstehende Autos!“
Etwa an der Einmündung der Wolgemutstraße wird es eine Bühne mit politischen Reden, Musik und Podiumsdiskussionen geben. Außerdem werden in diesem Bereich wieder zahlreiche unterstützende Organisationen und Parteien mit Infoständen vertreten sein, von denen die Demo-Homepage www.norisbiking.de aktuell 47 Logos auflistet. Viele von ihnen sind seit vielen Jahren im Nürnberger Bündnis gegen den kreuzungsfreien Ausbau des Frankenschnellweges vernetzt. Ohne dieses Netzwerk wäre die Veranstaltung undenkbar.
Der stellvertretende Versammlungsleiter Andreas Günzel freut sich neben dem offiziellen Programm auch auf die vielen unangemeldeten Aktionen auf der riesigen Versammlungsfläche, auf Orchester, Kleinkunst, Chöre, Spiele und eine große Vielfalt von allen möglichen Fahr- und Lastenrädern und sonstiger nicht- oder nur sehr schwach motorisierter Gefährte. Nach seiner Schätzung kamen im vorigen Jahr über 2000 Teilnehmende, und das trotz einer Unwetterwarnung, wobei es dann aber zum Glück doch nur sehr schwach geregnet hatte.
Schwerpunktthema ist in diesem Jahr das Bürgerbegehren www.zurueck-auf-los.de, mit dem Nürnberger Bürgerinnen und Bürger den Stopp der weiteren Planungen und Maßnahmen für den Ausbau des Frankenschnellweges nach dem aktuellen Planfeststellungsverfahren fordern. Gegen diese Planungen sprechen unter anderem die enormen Kosten von über einer Milliarde Euro (wobei der versprochene Landeszuschuss noch unsicher ist), die lange Bauzeit, das Generieren zusätzlichen Verkehres, der Verlust an Grün und die dauerhafte Kostenbelastung der Stadt für den Betrieb des Tunnels.
Die Versammlungsleiter bitten wegen der zu erwartenden Hitze darum, dass sich alle Teilnehmenden selbst ausreichend mit Sonnenschutz und Getränken versorgen mögen. Laut Versammlungsbescheid ist der Verkauf von Essen und Getränken nicht erlaubt. (Dass in unmittelbarer Nähe an der Villa Leon zeitlich das Nachbarschaftsfest St. Leonhard/Schweinau (mit Verköstigung) stattfindet, ist kein Zufall.)
Beim Kooperationsgespräch beim Ordnungsamt zusammen mit Vertretern der Polizei und Rettungskräften wurde darauf hingewiesen, dass gegebenenfalls durch die Protestveranstaltung Rettungseinsätze aufgehalten werden könnten. Die Versammlungsleiter und alle Ordner werden darauf achten, dass die jeweils linke Fahrspur von allen Aufbauten freigehalten wird, um bei einem Notfalleinsatz eine freie Durchfahrt zu ermöglichen. Nach Erfahrung der Polizei liegt das Problem aber eher in der Ignoranz der sich zurückstauenden Kraftfahrzeuge. Detlef Pauly, der am Samstag der Versammlungsleiter sein wird, ruft daher alle Autofahrer auf: „Bitte bilden Sie im Rückstaubereich der Demonstration eine Rettungsgasse, wie eigentlich immer, sobald der Verkehr ins Stocken gerät, egal warum!“
Ludwig Hager, Detlef Pauly und Andreas Günzel
Fotos vom NorsiBiking im Jahre 2024 von der Demo-Homepage www.norisbiking.de