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Pressemitteilung

Kino auf dem Friedhof: ÖDP-Stadtrat begrüßt "Ende eines misslungenen Kulturprojektes"

NÜRNBERG / Nach der Ankündigung der Friedhofsverwaltung, künftig keine Kinoveranstaltungen wie die vergangene auf dem Westfriedhof mehr durchzuführen, zeigt sich ÖDP-Stadtrat Thomas Schrollinger erleichtert: "Ich begrüße diese Entscheidung ausdrücklich. Der Protest vieler Bürgerinnen und Bürger macht deutlich, dass hier eindeutig eine Grenze überschritten wurde, was mehr verletzt als provoziert hat. Auf Friedhöfen betreten wir von vornherein einen sehr sensiblen Bereich, an dem uns der Ernst unserer eigenen Endlichkeit spürbar begegnet. Deshalb war das immer schon der Ort, der von uns einen besonders würdevollen Umgang abverlangt," so Schrollinger. Der Gedanke, die Friedhöfe als Orte der Auseinandersetzung mit Leben und Tod wieder mehr ins Bewusstsein der Bevölkerung zu bringen sei ja zunächst sehr redlich. Offenbar sei aber bei der jüngsten Veranstaltung eher der Eventcharakter im Mittelpunkt gestanden. Der ungewöhnliche Ort sollte als Zugpferd für zahlreiche Besucher genutzt werden. "Wenn der Rahmen passt, eignen sich Friedhöfe durchaus für Veranstaltungen, die das Thema Leben und Tod mit dem nötigen Ernst in den Mittelpunkt stellen. Die Kirchen aber auch Trauerredner, die darin traditionell eine hohe Profession aufweisen, könnten dabei wichtige Gesprächs- und Kooperationspartner sein," meint der ÖDP-Politiker. Führungen von Krematoriumsmitarbeitern sollten allerdings nur noch nach eingehender Qualifizierung durchgeführt werden: "Es ist nachvollziehbar, dass die Arbeit in einem Krematorium sehr schnell dazu führt, dass man abstumpft und die eigenen Gefühle ausblendet, um sich selbst zu schützen. Es kann aber nicht sein, dass in einer öffentlichen Veranstaltung ein Ton angeschlagen wird, der viele verletzen muss. Das, was in einem Krematorium geschieht, geht jedem unter die Haut. Dementsprechend braucht es aber auch bei Führungen das richtige Einfühlungsvermögen. Über das Ende eines misslungenen Kulturprojektes hinaus bleibt dies aber auch zukünftig eine Aufgabe," so Schrollinger abschließend.

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