Zur Hauptnavigation springenZum Hauptinhalt springen

Pressemitteilung

Atomare Bedrohung in Japan: ÖDP-Stadtrat sieht "Gefahr im Verzug auch in Deutschland"

"Zeit für Buße und Umkehr! - Sofortige Abschaltung deutscher AKWs wäre möglich!"

NÜRNBERG

/ Angesichts der drohenden Atom-Katastrophe in Japan sieht der

Nürnberger ÖDP-Stadtrat Thomas Schrollinger "Gefahr im Verzug auch in

Deutschland". "Angesichts der traurigen und erschütternden Meldungen aus

Japan bin ich entsetzt über die Stellungnahmen unserer Bundesregierung.

Ich habe die Befürchtung, dass ähnlich wie vor 25 Jahren erneut keine

Lehren bezüglich des Gefahrenpotenzials dieser tödlichen

Risikotechnologie gezogen werden. Allein der Respekt vor den zahlreichen

Opfern sowohl der beiden Naturkatastrophen aber auch eines zu

befürchtenden Super-GAUs verlangt es, sich auf dem schnellsten Weg von

der Kernenergie zu verabschieden," so der Ökodemokrat.

"Jeder, der bei uns von `sicheren´ Atomkraftwerken spricht, schließt

fahrlässig die Augen vor dem Risiko, das auch deutsche Reaktoren in sich

bergen. Spätestens jetzt wäre es Zeit für Buße und Umkehr," meint der

Theologe in Anspielung an die aktuelle "österliche Bußzeit" der

Christen. "Was sich ein zurückgetretener Plagiats-Minister selbst

verordnet, ist nun vor allem denen geboten, die sich hierzulande so

energisch für die Verlängerung der Laufzeiten eingesetzt haben: Kehrt um

und verabschiedet euch von dieser unseligen Kernkraft, die den

Betreibern den Profit aber unserer Bevölkerung das unkalkulierbare

Risiko bringt."

Schrollinger appelliert an die Nürberger Landes- und Bundespolitiker,

sich mit allen Mitteln für eine sofortige Abschaltung der acht ältesten

AKWs einzusetzen. "Der Absturz eines Kleinflugzeuges würde ausreichen,

um die Ummantelung dieser Reaktoren zu durchbrechen. Die AKW Philippsburg und Biblis liegen im Rheingraben, in dem sich die Erde immer wieder bewegt. Unter den beiden Blöcken des AKW Neckarwestheim

sackt laufend die Erde ab. 1995 senkte sich der Kühlturm um 14

Zentimeter und 2002 entstand in nur 4,5 km Entfernung ohne Vorwarnung

plötzlich ein 18m tiefes Loch. Wer hier noch von ´sicher´ spricht,

verschließt in unverantwortlicher Weise die Augen vor der Realität: Es

ist letztlich ein ´Tanz auf dem Vulkan´," so der ÖDP-Politiker. "Und

dabei wäre die sofortige Abschaltung ohne Beeinträchtigung der

Versorgung möglich. Die derzeitige Berichterstattung in den Medien

erinnert mich an die Zeit, in der in mir der starke Impuls gesetzt

wurde, mich politisch zu engagieren. Die Katastrophe in Tschernobyl war

das eine, der Embryonenschutz das andere. Beides ist in diesen Wochen

wieder brandaktuell. Die Betroffenheit durch die täglichen Nachrichten

ist das eine. Aber Resignation wäre hier die falsche Antwort. Ich hoffe,

dass nun doch manche ihrem inneren Impuls folgen und auch politisch

aktiv werden. Gerade in der Atompolitik macht es keinen Spaß wenn die

Argumente für einen Ausstieg, die auch die ÖDP seit mehr als 25 Jahren

immer wieder deutlich macht, durch eine Katastrophe bestätigt werden.

Was ich in diesen Tagen empfinde ist alles andere als eine Genugtuung.

Es ist vielmehr Trauer und Wut gepaart mit dem Anspruch, mich noch mehr

für eine ökologische Politik einzusetzen."

Zurück