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Neue Wohnbebauung in Worzeldorf

Worzeldorf - Bauen, bauen, und noch mehr bauen – dient das wirklich immer alles dem Gemeinwohl?

Wieder einmal werden weitere Flächen in Nürnberg der Bebauung preisgegeben. Getreu dem Motto unseres letzten Oberbürgermeisters „Wir müssen bauen wie die Blöden“ fallen in Worzeldorf die nächsten Äcker unserem Bedarf nach mehr Wohnfläche zum Opfer. Stück für Stück verwandelt sich der Süden Nürnbergs in einen Siedlungsbrei.

Auch im Norden Nürnbergs geht es mit rasender Geschwindigkeit weiter. Nach der geplanten Bebauungsschlacht in Wetzendorf ist jetzt Buch an der Reihe. Dort freut sich die Stadt Nürnberg darüber, dass ein internationaler Investor nicht nur das ehemalige Hefewerk, sondern gleich noch einige Hektar landwirtschaftliche Flächen dazu erworben hat. Damit lohnt sich das Projekt so richtig – vor allem für den Investor.

Der Ruf nach mehr Wohnfläche ist so alt wie Städte. Doch wo ist die Grenze? Ist das wirklich noch sozial oder eher das Gegenteil?

Die unbebauten Flächen zwischen Kornburg und Worzeldorf gelten als eines der wesentlichen Kaltluftentstehungsgebiete der Stadt Nürnberg. Wer hier Bebauung zulässt, der heizt der Stadt weiter kräftig ein. Das kann man nachlesen in dem Klimagutachten, das die Stadt Nürnberg erstellen hat lassen. Darunter zu leiden haben in der Regel vor allem die sozial Schwachen. Die sitzen in den hauptsächlich von der Überhitzung betroffenen Stadtteilen.

Nachweislich gibt es seit einigen Jahren in den Sommermonaten eine wachsende Übersterblichkeit in deutschen Städten. Das bedeutet, dass schon jetzt Menschen sterben, weil sich die Städte zu sehr aufheizen. Nürnberg gilt als die mit am dichtesten bebaute Großstadt Deutschlands: Deshalb wäre es sozial, alles zu tun, um zukünftig mehr Kaltluftentstehungsgebiete zu haben und nicht die vorhandenen zu bebauen und damit zu beeinträchtigen.

Wie seit Jahrzehnten wird mit irgendwelchen Phantasiezahlen ein Wachstum der Bevölkerung angenommen, das sich bei der nächsten Volkszählung wieder in Nichts auflöst. Natürlich wollen alle immer mehr Wohnfläche haben, aber dem Gemeinwohl dient das längst nicht mehr. Verantwortungsvolle Politik sieht anders aus. Es gibt genug versiegelte Flächen, die man auch für Wohnbebauung nutzen könnte. Doch am billigsten ist es, auf die grüne Wiese oder aufs Ackerland zu gehen. Das ist gut für Investoren, aber schlecht für die Allgemeinheit.

Wir müssen umdenken und intelligent bauen. Die Zerstörung landwirtschaftlicher Flächen und von Naturräumen muss endlich beendet werden.