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Pressemitteilung

ÖDP-Stadtrat kritisiert Statement des Nürnberger Sozialreferenten zum Betreuungsgeld-Urteil

"Kompetenz der Eltern wird in Frage gestellt! Ideologischer Druck raubt Wahlfreiheit zwischen unterschiedlichen Lebensentwürfen."

NÜRNBERG / Im Zusammenhang mit dem vom Bundesverfassungsgericht gekippten Betreuungsgeld kritisiert ÖDP-Stadtrat Thomas Schrollinger das Statement des Nürnberger Sozialreferenten Reiner Prölß: "Es ist ja generell nichts dagegen einzuwenden, wenn Herr Prölß den bayerischen Ministerpräsident zur Besonnenheit und zum Nachdenken über eine optimale Förderung unserer Familien ermuntert. Wenn er dabei aber gleichzeitig bereits die Antwort allein in der institutionellen Förderung sieht, ist das eindeutig zu kurz gegriffen. Damit wird die Kompetenz der Eltern, dem eigenen Kind in den ersten Lebensjahren durch Nähe und Zuwendung wichtige Grundlagen für das Leben zu vermitteln, nivelliert oder gar in Frage gestellt. Die eigentliche falsche gesellschaftliche Weichenstellung, von der Prölß spricht ist doch diese, dass junge Mütter und Väter möglichst bald nach der Geburt ihres Kindes wieder dem Arbeitsmarkt zur Verfügung gestellt werden sollen. Der Druck, der hier ideologisch aufgebaut wird, raubt letzteren den Rest an Wahlfreiheit zwischen unterschiedlichen Lebensentwürfen," so Schrollinger. Die Bedürfnisse der Eltern, die ihre unter dreijährigen Kinder nicht in die Krippe schicken möchten, würden dabei völlig ignoriert.

"Es mag sein, dass vorwiegend Eltern aus bildungsferneren Schichten ihre Kinder lieber selber füttern, wickeln und trösten, als sie in die Krippe zu geben, weil sie vermutlich ja auch weniger verdienen und weniger interessante Jobs finden. Aber wenn eine Erzieherin bis zu sieben Kinder und bei personellen Engpässen noch mehr gleichzeitig zu betreuen und zu pflegen hat, ist es fraglich, generell von einer besseren ´Bildungsbeteiligung´ durch die Krippe zu sprechen. Es ist eine gesellschaftliche Schieflage, dass mittlerweile all diejenigen als Exoten gelten, die das eigene Kind in den ersten drei Jahren selbst betreuen wollen."

Der ÖDP-Politiker verweist dabei auf die langjährige Forderung seiner Partei nach einem echten sozialversicherungspflichtigen Erziehungsgehalt: "Der große Unterschied zum Betreuungsgeld ist der, dass das Erziehungsgehalt ohne Vorbedingung ausgezahlt wird und die Eltern selbst entscheiden, ob dieses Geld in die Krippe oder eine Tagesmutter investiert wird. Die direkte Förderung der Familien nicht die der Institutionen bringen die echte Wahlfreiheit," so Schrollinger abschließend.

Die Bayerische ÖDP startet aktuell hierzu eine landesweite Petitionsaktion. Nähere Informationen unter www.oedp-bayern.de

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