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Pressemitteilung

Ist die Aufrüstung der Juraleitung wirklich ohne Alternative?

In einer gemeinsamen Veranstaltung der SPD Kornburg und der ÖDD Kornburg stellte der Energieexperte Dr. Michael Stöhr von der ÖDP ein Energiekonzept vor, das einige Dinge der aktuellen Planungen in Frage stellt und die Aufrüstung der Juraleitung in der jetzigen Form auf jeden Fall überflüssig machen würde. Neben den geringeren Eingriffen in Landschaft und Umwelt wäre das alternative Konzept auch finanziell sehr viel günstiger umzusetzen.

Das Bild zeigt von rechts den Referenten Dr. Michael Stöhr, Markus Klinger und Harald Dix von der SPD Kornburg und Hans Anschütz von der ÖDP Kornburg © ÖDP Kornburg

Das Bild zeigt von rechts den Referenten Dr. Michael Stöhr, Markus Klinger und Harald Dix von der SPD Kornburg und Hans Anschütz von der ÖDP Kornburg © ÖDP Kornburg

Wie bereits mehrfach berichtet, war bisher niemand bereit, der Bevölkerung vor Ort zu erklären, wozu wir die gewaltige Aufrüstung der Juraleitung zwischen Raitersaich und Landshut auf die mehr als zehnfache Leistung brauchen. Die banale Antwort ist häufig, das ist beschlossen und damit basta. Längst ist bekannt, dass die aktuellen Beschlüsse zur massiven Beeinträchtigung von Landschaft, Umwelt und landwirtschaftlichen Flächen führen, einen Wertverlust von Immobilien verursachen und die starken elektromagnetischen Felder im Hinblick auf gesundheitliche Schäden unzureichend erforscht sind. Weniger bekannt ist bisher, dass die geplante Lösung auch extrem teuer wird. Ende Januar forderten die Stromnetzbetreiber erst einmal weitere 7,8 Milliarden Euro vom Wirtschaftsministerium bis Mitte des Jahres.

Vor diesem Hintergrund führte der Physiker Dr. Michael Stöhr in die Grundlagen des Energiebedarfs in Deutschland ein und empfiehlt als alternatives Konzept zum jetzt geplanten gigantischen Ausbau des Stromnetzes eine dezentrale Ausrichtung. Die dezentrale Energieversorgung sollte durch Energiegemeinschaften erfolgen, die ihre Region selbst versorgen. Das ist für die meisten Gebiete in Deutschland auch relativ problemlos möglich. Einen Stromaustausch zwischen diesen Regionen wird und muss es immer geben, aber dafür werden in keinem Fall derartige Stromautobahnen benötigt, wie jetzt geplant. Energiegemeinschaften werden auch von der EU empfohlen und in einigen europäischen Ländern bereits umgesetzt. In Deutschland ist das leider weitgehend unbekannt.

Die aktuell geplante Stromversorgung ist zentralistisch und fokussiert auf die großen Netzbetreiber und Energiekonzerne. Diese erwarten eine Rendite, die mindestens das Doppelte dessen ist, was Energiegemeinschaften in kommunaler Verantwortung oder in Bürgerhand zufrieden stellt. Deshalb können Energiegemeinschaften den Strom sehr viel günstiger bereitstellen als es mit der jetzigen Planung geschieht. Somit bezahlen wir die gigantische Stromtrasse nicht nur mit gigantischen Schäden in der Landschaft, sondern auch noch mit doppelt so hohen Gebühren für den Netzbetrieb. Ersteres betrifft die betroffenen Anwohner, letzteres betrifft alle Stromkunden.

Die Besucher des Fachvortrags füllten den Saal bis auf den letzten Platz und waren stark gefordert, die vielen interessanten Fakten und Vorschläge aufzunehmen. Bis zum Ende herrschte im Saal eine hochkonzentrierte Atmosphäre und es wurden viele kluge Nachfragen gestellt.

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Dieser Artikel wurde veröffentlicht im Artikel im Meier-Magazin, Ausgabe März/24: 

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