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Pressemitteilung

Zum "Tag der Tropenwälder" am 14.10.: ÖDP fordert in einem Antrag konsequenten Verzicht auf Tropenholz

NÜRNBERG / Die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) fordert in einem Stadtratsantrag den konsequenten Verzicht auf Tropenholz im Zusammenhang mit der mehrfach kritisierten Aufstellung von entsprechenden Parkbänken im Stadtgebiet. Die Testphase mit Sapeliholzbänken soll beendet werden und "nach ökologisch und sozial verantwortbaren Alternativen mit einheimischen Hölzern" gesucht werden, heißt es im Antragstext, der unmittelbar vor dem "Tag der Tropenwälder" im Rathaus einging. Zudem sollen "alle Subunternehmer der Stadt Nürnberg zum Verzicht auf Tropenholz und den Einsatz heimischer Hölzer" gedrängt werden. "Im Umweltausschuss wurden wir in der Sitzung vom 22.04.2009 darüber informiert, dass das FSC-zertifizierte Holz garantiert aus einem verantwortungsvoll bewirtschafteten Forstbetrieb stamme. Mittlerweile gibt es aber deutliche Hinweise dafür, dass einige Holzlieferanten das FSC-Siegel tragen, obwohl es sich nachweislich nicht um Holz aus nachhaltiger Bewirtschaftung in Tropenwäldern handelt." so ÖDP-Stadtrat Thomas Schrollinger.

"Was mich besonders nachdenklich macht ist der Ausstieg der Umweltorganisation Robin Wood e.V. bei FSC International. Robin Wood beklagt, dass zahlreiche industrielle Monokulturen in Ländern der Südhalbkugel - z.B. Brasilien, Uruguay und Südafrika - das FSC-Siegel hätten, obwohl dies mit ökologischen und sozialen Grundsätzen nicht vereinbar wäre (vgl. www.fsc-watch.org). Sollte das auch für die Sapeli-Hölzer der Danza-Gruppe gelten, können wir uns auf diese Geschäfte nicht einlassen. Wer die politischen Strukturen der Regierung in der Republik Kongo-Brazzaville kennt, weiß dass die Regierung höchstwahrscheinlich nicht in der Lage ist zu gewährleisten, dass die Hölzer wirklich ´zertifiziert´ sind", so Schrollinger.
"Es geht in keiner Weise darum, das FSC-Siegel an sich schlecht zu reden! Im Gegenteil: Das zunächst glaubwürdige Zeugnis darf nicht zum Feigenblatt für ein unverantwortliches und zerstörerisches Abholzen des für die gesamte Menschheit so wertvollen Urwaldes werden! Als eines der wenigen Schutzsiegel für den Regenwald, muss alles dafür getan werden, dass es auch glaubwürdig und seriös bleibt. Gerade deshalb ist es sinnvoll, dort, wo berechtigte Zweifel und Fahrlässigkeiten auftreten, den nötigen Druck aufzubauen, um die betroffenen Firmen zum Einlenken zu bringen. Der Verzicht auf einen in Aussicht gestellten Auftrag kann dafür das geeignete Mittel sein," so der Ökodemokrat. "Wir müssen verhindern, dass sich die Stadt Nürnberg mit dem Einkauf von ´geschöntem´ Tropenholz zum Komplizen dafür macht, dass die Artenvielfalt vermindert und sowohl Böden, die Wasser- und Klimabilanz als auch die Bevölkerung Schaden nehmen. Unsere Sparmaßnahmen dürfen nicht auf Kosten von Mensch und Natur gehen."

In zahlreichen deutschen Großstädten würden gerade mit einheimischen Hölzern beste Erfahrungen gemacht.

Die verwendeten Eichen- und Lärchenhölzer hätten erfahrungsgemäß eine Haltbarkeit von etwa 15 Jahren. Selbst im Regierungsviertel stünden die unbehandelten Eichenbänke schon acht Jahre und seien längst noch nicht marode. In Berlin seien Tropenhölzer seit 20 Jahren verboten.

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