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Pressemitteilung

ÖDP zur Nordanbindung: "Der Flughafen braucht keine zusätzliche Autobahnanbindung!"

"56 Fußballfelder wertvoller Bannwald für eine Straße opfern, die niemand braucht?"

NÜRNBERG / In der heutigen Stadtratssitzung forderte ÖDP-Stadtrat Thomas Schrollinger die beiden großen Parteien auf, sich endlich von den Plänen einer Nordanbindung des Flughafens zu verabschieden. Das von der SPD initiierte dreijährige Moratorium sei ja vor allem damit begründet worden, dass noch die konkreten Zahlen der tatsächlichen Verkehrsentwicklung am Flughafen fehlten. Man wollte eine endgültige Entscheidung davon abhängig machen. "Diese Zahlen liegen jetzt auf dem Tisch," so Schrollinger. "Der Individualverkehr bleibt weiterhin konstant im Schwankungsbereich der letzten 20 Jahre und die Fluggastzahlen sind halb so groß, wie sie im Planfeststellungsverfahren zur Nordanbindung prognostiziert wurden! Und dazu kommt jetzt noch dasPFT-Problem, für das noch keine wirkliche Lösung in Sicht ist."
Schrollinger nahm den Fraktionsvorsitzenden der SPD beim Wort, der angab, die SPD bliebe ihrer Linie treu: "Sie bleiben ihrer Linie in dem Punkt treu, dass Sie bei der Nordanbindung eben keine Linie vertreten wollen. Das ist enttäuschend! Der Flughafen Nürnberg braucht keine zusätzliche Autobahnanbindung! Weder in Richtung Norden, noch nach Westen oder Osten. Auch wenn von Söder bis Brehm gebetsmühlenartig versucht wird, die Zukunft der ganzen Metropolregion daran aufzuhängen: 40 Hektar (56 Fußballfelder!) wertvollen Bannwald niederzumachen für eine Straße, die niemand braucht ist und bleibt ein ökologischer und auch wirtschaftlicher Wahnsinn," so  der ÖDP-Politiker.
Im bundesweiten Ranking sei der Nürnberger Flughafen mit der am besten erreichbare.

An die Adresse von CSU und SPD gerichtet meinte Schrollinger: "Ich bitte Sie alle Ihre Hochglanzbroschüren über die Bedeutung und den Schutz des Nürnberger Reichswaldes mit Ihrer Unterschrift einzustampfen, wenn der Begriff ´Bannwald´ für Sie offensichtlich keine Bedeutung mehr hat! Das, was Sie derzeit offiziell immer noch gemeinsam anstreben, wäre ein massiver und vor Ort nicht ausgleichbarer Eingriff in die Grüne Lunge Nürnbergs. Nicht umsonst ist das Projekt bei der Aufstellung des Bundesverkehrswegeplans 2003 in die höchste Umweltrisikostufe eingeordnet worden! Die Fakten sprechen dafür, dass es in erster Linie um eine kürzere Autobahnanbindung der noch zu errichtenden Gewerbegebiete geht. Das ist doch die Wahrheit! Für 4 Minuten, die die Spediteure bei einer Direktanbindung zur A3 einsparen würden, sind Sie bereit 30.000 Bäume zu opfern! Bei all dem, was uns klimatisch noch bevorsteht, können wir uns das nicht leisten!"

Schrollinger verwies auf zukunftsträchtige Alternativen: "Eine umstiegsfreie und schnelle Busverbindung von Erlangen zum Flughafen wäre ohne großen Aufwand und zeitnah zu realisieren.
Mittelristig sollte jedoch eine Schienenverbindung vom Flughafen zur künftigen Stadtumlandbahn realisiert werden. Eine Flughafenabzweigung ab Wegfeld wäre denkbar," so der Stadtrat.

"Wir haben Verantwortung für die Bewahrung unserer Lebensgrundlagen. Und da gehört auch der Schutz des Nürnberger Reichswaldes dazu! Es bleibt dabei: Ein derart gravierender Eingriff in die stadtnahe Natur wie die Nordanbindung ist erstens nicht notwendigund zweitens nicht verantwortbar."
An die SPD gerichtet meinte Schrollinger abschließend: "Sie hatten vor dreieinhalb Jahren den Mut mit dem Moratorium die Bremse zu ziehen. Ziehen Sie jetzt endlich auch den Schlussstrich unter dieses Projekt!"

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