ÖDP zur Nachhaltigkeit auf dem Christkindlesmarkt: "Da wäre mehr drin!"

NÜRNBERG / Die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) regte im März mit einem Stadtratsantrag an, in Anlehnung an das Konzept des Markts der Partnerstädte einen "Markt der Nachhaltigkeit" als ergänzende Komponente des Christkindlesmarktes einzuführen. Nun steht der Vorschlag morgen in der Sitzung des Ausschusses für Recht, Wirtschaft und Arbeit (RWA) zur Debatte.
ÖDP-Stadtrat Thomas Schrollinger zeigt sich wenig begeistert von der Verwaltungsvorlage zu diesem Tagesordnungspunkt: "Im Punkt `Nachhaltigkeit auf dem Christkindlesmarkt´ kann ich beim besten Willen kein echtes Konzept erkennen. Ökostrom, Mehrwegtassen und Buden aus einheimischen Hölzern sind sicherlich wichtige Elemente, sie sollten aber eigentlich selbstverständlich sein. Es ist schade, dass die Verwaltung die Idee eines ´Nachhaltigkeitsmarktes´ schon von vornherein begräbt, ohne vorher mit potentiellen Ausstellern und Standbetreibern den Kontakt zu suchen. Dabei könnte ein weiterer Themenmarkt das Gesamtgesicht des Christkindlesmarktes im mittlerweile hart umkämpften Geschäft der Weihnachtsmärkte sinnvoll erweitern."
Schrollinger hält den Standort Nördlicher Lorenzer Platz für durchaus geeignet. "Seit 2010 schmückt sich unsere Stadt mit dem Titel ´Fairtrade-Town´. Gerade deswegen sollte die Chance genutzt werden, auch den Nürnberger Christkindlesmarkt als Aushängeschild für nachhaltig produzierte und fair gehandelte Produkte zu etablieren. Schließlich spielt für immer mehr Konsumenten gerade dieser Aspekt eine immer größere Rolle. Auch wenn der eine oder andere Händler einzelne Fairtrade-Produkte ins Sortiment mit aufnimmt, kommt das bei weitem nicht an die Wirkung eines eigenen Nachhaltigkeitsmarktes heran. Im vorweihnachtlichen Rummel könnte diese neue Komponente einen wichtigen Akzent setzen, der auch im Wettbewerb mit anderen erfolgreichen Weihnachtsmärkten nicht zu unterschätzen wäre."
Auch wenn in diesem Jahr der Weg für einen Nachhaltigkeitsmarkt offensichtlich noch nicht bereitet werden konnte, gibt sich der ÖDP-Stadtrat ausdauernd: "Ich übe mich in adventlicher Geduld und gebe die Hoffnung nicht auf, dass sich der Nürnberger Christkindlesmarkt in den nächsten Jahren für solche Erweiterungskonzepte öffnen kann."