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Pressemitteilung

ÖDP stellt Dringlichkeitsantrag zum Umweltausschuss am kommenden Mittwoch: "Baumfällung in der Waaggasse ist ein Umweltthema ersten Ranges!"

Was ist der Preis für eine Ausnahmegenehmigung?

NÜRNBERG / Nach den ersten entsetzten Reaktionen auch aus den Reihen der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) (vgl. PM vom 01.03.2014) fordert ÖDP-Stadtrat Thomas Schrollinger nun in einem Dringlichkeitsantrag zur nächsten Umweltausschuss-Sitzung am kommenden Mittwoch eine Stellungnahme der Verwaltung: "Wir können im Umweltausschuss nicht schweigend über diesen massiven Eingriff in den gerade in der Altstadt so kostbaren Baumbestand hinweggehen," so Schrollinger. Er verlangt deshalb Auskunft darüber, warum die Genehmigung zur Baumfällung aus Sicht der zuständigen Behörde unumgänglich gewesen sein soll. Weiterhin verlangt er eine Erklärung, warum die IHK nicht aufgefordert wurde, die Bäume in der Bauplanung zu integrieren. Zudem soll berichtet werden, welche Entschädigung für das Fällen der Bäume von der IHK zu erwarten sei. Schrollinger verlangt, dass dabei der Wert der gefällten Bäume mit den Kosten von geplanten Neupflanzungen gegengerechnet wird: "Auch wenn die IHK das doppelte an Neupflanzungen bezahlen würde, könnte das den Wert der jahrzehntelang gewachsenen Bäume wohl nicht aufwiegen."

Schrollinger richtet scharfe Vorwürfe an den städtischen Servicebetrieb Öffentlicher Raum (SÖR): "Die Baumfällungen in der Waaggasse stehen den deutlich bekundeten Absichtserklärungen für mehr Grün in der Altstadt diametral gegenüber.

Dass von SÖR die Genehmigung für diese Baumfällungen erteilt wurde ist schon ein starkes Stück. Wir reden uns im Stadtrat die Kehle trocken, um immer wieder auf das gravierende Defizit an Straßenbäumen gerade in der Altstadt hinzuweisen. Und dann erlaubt sich eine Behörde drei hoch gewachsene Bäume für die Erweiterung eines Bürogebäudes zu opfern. Dieser Akt setzt sich eindeutig über den Bürgerwillen hinweg. Wir wissen doch längst, dass Straßenbäume gerade in der Altstadt viel mehr sind als eine ästhetische Aufhübschung. Es geht längst auch um die Vermeidung von klimatisch bedingten Extremlagen. Die Schatten- und Frischluftspender sind eben viel mehr als ein natürliches Straßenmobiliar. Auch in der Waaggasse kann man einen über Jahrzehnte gewachsenen Baum nicht einfach ersetzen wie eine Zimmerlinde," so Schrollinger.

Die ÖDP fordert seit langem einen ressortübergreifenden Masterplan, damit rechtzeitig Plätze für Straßenbäume reserviert werden können. "Baumzonen müssen langfristig festgelegt und bei Straßenplanungen und Spartenverlegungen berücksichtigt werden. Derzeit läuft es meistens umgekehrt: Was noch übrig bleibt, muss für die Bäume reichen. Wenn wir wirklich mehr Bäume in der Stadt haben wollen, müssen wir ihnen auch den entsprechenden Raum schaffen und reservieren. Die Aktion in der Waaggasse ist ein trauriges Beispiel dafür, dass bei den ausführenden Behörden in Nürnberg die Botschaft offensichtlich noch nicht angekommen ist. Wir haben noch immer kein Konzept, die Defizite vor allem in der dicht besiedelten Kernstadt abzubauen. Solange es bei kurzfristigem Stückwerk bleibt, werden Straßenbäume letztlich immer den Kürzeren ziehen," so Schrollinger.

Der Antrag im Wortlaut

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