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Pressemitteilung

ÖDP: Flächendeckendes WLAN ist zweischneidiges Schwert

"Strahlensensible Menschen werden in unserer Gesellschaft kaum beachtet!"

NÜRNBERG / Die Stadträte der Ökologisch-Demokratischen Partei (ÖDP) sehen die Bestrebungen, in der Nürnberger Innenstadt ein kostenloses WLAN-Netz einzurichten mit großer Skepsis. In der Debatte fehlt ihnen die Rücksicht auf strahlensensible Menschen in der Stadt.

"Manche Menschen reagieren empfindlich auf Elektrosmog werden aber kaum vor der Strahlung geschützt. Wir sehen deshalb die geplante Einrichtung von flächendeckenden WLAN-Hotspots mit gemischten Gefühlen. Bei aller Freude über einen mobilen Internetzugang für jedermann darf nicht übersehen werden, dass jeder neu eingerichtete WLAN-Hotspot eine zusätzliche Strahlenbelastung für die Menschen darstellt, die sich längere Zeit freiwillig oder unfreiwillig in der unmittelbaren Nähe der Sendestationen aufhalten“, so ÖDP-Stadtrat Thomas Schrollinger. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) empfehle sogar eine Minimierung der Strahlenbelastung im Öffentlichen Raum. "Wir haben die Sorge, dass dieser Trend zu flächendeckenden WLAN-Hotspots dazu führt, dass es zukünftig in Deutschland überhaupt keine strahlungsfreien Orte mehr gibt“, so Schrollinger. Es gebe einige hunderttausend strahlungsempfindliche Menschen in Deutschland, die dann mit noch weiteren Einschränkungen ihrer Lebensqualität zu rechnen hätten. Zudem seien die Langzeitfolgen der Dauerbestrahlung von Organismen nach wie vor kaum wissenschaftlich untersucht.

Somit äußern sich die Ökodemokraten kritisch zum Thema Strahlenbelastung im öffentlichen Raum, merken jedoch gleichwohl an, dass sie sich damit nicht gegen einen weiteren Ausbau des Internets positionieren wollen. Was die finanzielle Unterstützung durch das Heimatministerium betrifft, halten sie es für wichtiger, zuerst den Fokus auf den Ausbau eines flächendeckenden Kabelnetzes vor allem in ländlichen und strukturschwachen Regionen zu richten.

"Aus Gründen des vorbeugenden Gesundheitsschutzes ist es dringend geboten, die Sendeleistung der WLAN-Hotspots so zu gestalten, dass Menschen außerhalb der betreffenden Gebäude oder Verkehrsmittel nicht unfreiwillig zusätzlicher Strahlung ausgesetzt werden. Dies dient dann gleichzeitig auch dem effizienten Einsatz von Energie für die Sendestationen. In den Nachtstunden sollten Sender innerhalb von Gebäuden ohnehin abgeschaltet werden," so ÖDP-Stadtrat Jan Gehrke. Zudem müsse auf das Vorhandensein von WLAN-Sendern gut sichtbar hingewiesen werden. „Das sind wir den strahlungssensiblen Menschen schuldig!"

In allen öffentlichen Gebäuden, in denen sich überwiegend Kinder und Jugendliche aufhalten, sei zudem auf WLAN-Hotspots gänzlich zu verzichten, so die Forderung der ÖDP.

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