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Pressemitteilung

Nach Landshuter CSU-Vorstoß zur Abschaltung von Isar I: ÖDP fordert Abschaltung des fränkischen AKW Grafenrheinfeld

NÜRNBERG / Nach der jüngsten CSU-Initiative im Landshuter Stadtrat zur Abschaltung des Atomreaktors Isar I stellt nun auch die ÖDP in Nürnberg den Dringlichkeitsantrag für eine entsprechende Resolution zum AKW in Grafenrheinfeld. "Mit Grafenrheinfeld haben wir einen alten Atommeiler vor der Haustüre, der bei einem Unfall den gesamten nordbayerischen Raum und damit auch die Metropolregion Nürnberg betreffen könnte," so der Nürnberger ÖDP-Stadtrat Thomas Schrollinger. Nach einer Ankündigung der Bundeskanzlerin soll kurz nach der Sommerpause das Gesetzgebungsverfahren zur Verlängerung der Laufzeiten der deutschen Atomkraftwerke um bis zu 30 Jahre abgeschlossen werden. Nach den bisherigen Vereinbarungen sollte Grafenrheinfeld aber schon voraussichtlich im Jahr 2014 vom Netz gehen. "Wir dürfen jetzt nicht so tun, als ginge uns die Angelegenheit in Nürnberg nichts an! Das Gefahrenpotential der Kernenergie ist bekannt. Eine Verlängerung der Laufzeiten wäre auch eine Gefahrzeitverlängerung - auch für unsere Region. Deshalb müssen wir uns aktiv in die Diskussion einbringen," so der Ökodemokrat. "Die Sicherheitsnormen für Atomkraftwerke müssen spätestens nach dem 11. September 2001 neu gefasst werden. Bei einem Flugzeugabsturz oder einem terroristischer Angriff könnte sowohl das AKW als auch das benachbarte Zwischenlager (BELLA) leicht zu einer atomaren Katastrophe führen. Auch in Grafenrheinfeld sind seit Inbetriebnahme des Kernkraftwerks mehrere Zwischenfälle (meldepflichtige Ereignisse) zu verzeichnen. Wie jede technische Anlage ist auch dieses AKW mit zunehmender Betriebsdauer störanfälliger. Das beweisen die Probleme der älteren deutschen Reaktoren, die deswegen bereits vom Netz genommen werden mussten. Angesichts der damit steigenden Gefährdungssituation ist eine weitere Laufzeitverlängerung nicht zu verantworten. Wir sollten nun an den Stadtratsbeschluss vom 21.04.2010 anknüpfen und unseren Appell zur rechten Zeit konkret werden lassen. Wir sollten nicht auf eine Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken setzen, sondern auf die zukunftsweisenden und zukunftssichernden Maßnahmen. Und das ist das ganze Bündel von Energieeffizienz, Energiebedarfsminderung, Nutzung vorhandener Potentiale, der Verwendung von hocheffizienten Techniken und den Einsatz von erneuerbaren Energieträgern. Wir wollen jetzt das Totenglöckchen für die Atomkraft. Bei einem auch bei uns nicht unwahrscheinlichen großen Atomunfall könnte es sonst schnell für unzählige Menschen läuten."

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